Der Leuchtturm von Rubjerg Knude.
Die Wanderdüne von Rubjerg Knude gehört zu den eindrucksvollsten Orten in Dänemark. Zwischen Lønstrup und Løkken hat sich auf ca. 2 km länger die bis zu 25 m hohe Wanderdüne gebildet. Durch den Sandflug wandert die Düne immer weiter… und macht auch nicht vor Gebäuden halt.
… oder dem berühmten Leuchtturm.
Vor mehr als 100 Jahren gab es hier nur wenig Sand. Der Leuchtturm Rubjerg Knude Fyr und vier weitere Gebäude wurden errichtet. Damals stand der Leuchtturm noch 200 Meter weiter im Landesinneren.
Im Jahr 1900 wurde der Leuchtturm in Betrieb genommen. Zwischen 1910 und 1920 wurde so viel Sand zwischen Meer und Leuchtturm geweht, dass Pflanzen als Schutz vor den Sandverwehungen eingesetzt wurden. Die Düne wurde aber immer größer und auch die Pflanzen wurden vom Sand bedeckt und später in den 1950-er Jahren wieder entfernt. Im Jahr 1968 musste der Betrieb des Leuchtturms eingestellt werden, da die Düne so hoch geworden war, dass sie das Licht des Leuchtturms blockierte.
Rubjerg Knude sollte zum touristischen Ziel umgebaut werden und seinen Besuchern vom Kampf der Menschen gegen die Naturgewalt erzählen. Das erbaute Museum wurde ironischer Weise aber ebenfalls vom Sand bedeckt und musste 1992 schießen. Rubjerg Knude wurde sich selbst überlassen.
Durch die Küste, die durch den Sandflug immer weiter ins Landesinnere wanderte, drohte der Leuchtturm 2018 ins Meer zu fallen. Also wurde entschieden, den Leuchtturm, der mittlerweile ein richtiger Touristenmagnet und definitiv ein Wahrzeichen geworden war, ins Landesinnere zu bewegen.
Über ein Schienensystem wurde der Leuchtturm am 22.10.2019 mit einer Geschwindigkeit von 12 km/h langsam ins Landesinnere transportiert. Nach etwa einem halben Tag erreichte der Leuchtturm seinen neuen Stellplatz, etwa 70 Meter vom Abhang der Küste entfernt. Der besondere „dramatische“ Standort direkt an der Küste blieb also. Am 16.11.2019 wurde der Leuchtturm wieder für die Öffentlichkeit eröffnet.
Man hofft nun, dass der Leuchtturm für die nächsten 3 Dekaden (nur 30 Jahre!!) sicher auf der Düne stehen bleibt, bevor er wieder versetzt werden muss.
Unser Besuch am Rubjerg Knude war vor allem eins: windig! Wir bekamen einiges vom berühmten Flugsand ab. Wir hatten ihn überall: in den Haaren, den Schuhen und Socken, der Kleidung… ÜBERALL! Unsere Kameras packten wir sicherheitshalber in den Rucksack und fotografierten nur mit dem Handy. Im Leuchtturm hatten wir eine kurze Verschnaufpause von Wind und Sand, bis wir dann oben ankamen. Die Aussicht von oben war gigantisch und wir können definitiv zustimmen, der Leuchtturm hat einen spektakulären „dramatischen“ Standort.
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